Seit einigen Monaten herrscht im Wrede Stadion in Germersheim eine rege Bautätigkeit rund um das Kleinspielfeld. Verantwortlich dafür ist die Turnerschaft Germersheim mit einem großen Projekt für die Zukunft des Vereins aber auch für alle Bürger in der Stadt am Rhein. Aus einer allgemeinen Anfrage wurde ein Projekt, das nun auch auf Landesebene Gehör fand.
Als einer der größten Vereine im Landkreis beschäftigt sich der Vorstand der TSG auch immer mit zukunftsorientierten Sportangeboten. Als Bürgermeister Marcus Schaile dann die generelle Sanierung des Stadions in den kommenden Jahren ankündigte, wurden auch im Verein Gedanken laut, was denn aus dem Kleinspielfeld mit einem Basketballplatz und einem Handballfeld werden sollte. Doch dann der Dämpfer: Die Stadt hatte diesen Bereich im hinteren Bereich des Stadions nicht für die Sanierungspläne vorgesehen und wollte es bei der aktuellen Nutzungsmöglichkeit belassen. Doch der Vereinsvorstand hatte Feuer gefangen. Vor allem die Basketballer und Volleyballer steckten die Köpfe zusammen und entwickelten die Idee, auf dem Kleinspielfeld eine Erweiterung der Beachvolleyball-Anlage sowie den Bau von offiziellen Streetball-Courts (3×3-Basketball) zu planen. Der geschäftsführende Vorstand war schnell vom „Projekt Kleinspielfeld“ überzeugt. Nach einigen Gesprächen mit der Stadt u.a. auch wegen einer möglichen Verpachtung des Areals, vielen Arbeitsstunden zur Einholung von Kostenvoranschlägen und eines Bodengutachtens, Anfragen an Verbände und kommunale Träger stand die Kostenschätzung für das Zukunftsprojekt bei ca. 130.000 Euro.
Diskussionen und Vorbehalte angesichts hoher Summe
Dass bei so einer großen Investitionssumme auch innerhalb des Vereins nicht jeder gleich überzeugt war, ist dann wohl auch nachvollziehbar. Nach recht langer, konstruktiver aber auch intensiver Diskussion wurde das Projekt beschlossen mit der Prämisse, dass der Verein maximal 40.000 Euro Eigenleistung erbringen soll und der Rest durch Zuschüsse, Spenden, Sponsoring und Einnahmen aus Veranstaltungen generiert werden muss. Wer dachte, dass dies nun ein Selbstläufer für einen Verein sein könnte, sollte sich getäuscht sehen. Die eigentliche Arbeit ging jetzt erst so richtig los. Eine Crowdfunding-Aktion über die VR Bank Südpfalz startete am Anfang und konnte am Ende mit einer höheren vierstelligen Spendensumme erfolgreich abgeschlossen werden. Doch dann kam während des Crowdfundings zeitlicher Druck ins Projekt, dessen Baumaßnahmen hauptsächlich für 2026/27 vorgesehen waren. Eine Einsparmöglichkeit von 10.000 Euro kam unverhofft auf den Tisch. Jetzt musste alles ganz schnell gehen, denn die Einsparungen waren nur innerhalb der nächsten 6-7 Wochen realisierbar und einige Zusagen zu Zuschüssen und Sponsoring waren noch offen. Doch der Vorstand zog mit und sagte zu. Und so standen nach 5 Wochen tatsächlich drei weitere Beachvolleyballfelder zur Verfügung. Die TSG verfügt damit jetzt schon über insgesamt 6 Felder und betreibt damit eine der größten Beachvolleyball-Anlagen in Rheinland-Pfalz. Dieses Projekt bietet nicht nur mehr Trainingsmöglichkeiten für die zahlreichen Volleyballteams im Verein, sondern auch Möglichkeiten, die Felder zu vermieten und so zusätzliche Einnahmen zu generieren. Teil 1 des Projekts wurde also deutlich schneller als erwartet abgeschlossen und konnte auch durch die ersten Spenden, Zuschüsse von Stadt und Sportverbänden sowie den Geldern aus dem Crowdfunding gut realisiert werden.
Erstmal durchschnaufen und weiter planen? Mitnichten!
Nun hatte der Vorstand die Absicht, den Bau der Streetball-Felder weiter zu planen und die Baumaßnahmen bis Ende 2026 abzuschließen. Ein kleines bisschen durchschnaufen war angesagt. Doch das Land machte unerwartet schnell Nägel mit Köpfen. Nach einer Antragstellung für Landesmittel beim Sportbund Pfalz in der zweiten Maihälfte ging man von einer längeren Antragsprüfung bis Frühjahr 2026 aus. Doch dann kam schon im Juli die freudige und völlig unerwartete Nachricht über einen Landeszuschuss in Höhe von 25.600 Euro. Manch ein Mitglied aus dem Vereinsvorstand zeigte sich im Gespräch mit der Rheinpfalz von der Presseveröffentlichung des Landes sehr überrascht, da die Information an den Verein noch nicht bei jedem angekommen war. Nun heißt es, die weiteren Informationen zur Auszahlung des Zuschusses abzuwarten. Grundsätzlich will man weiterhin die Bauarbeiten und Fertigstellung für das Jahr 2026 einplanen. Ob das Land dann aber nicht doch noch eine Umsetzung in 2025 voraussetzt wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aber auch dieser weitere zusätzliche Druck wird den Verein nicht aus dem Konzept bringen. Der geschäftsführende Vorstand ist gewappnet und weiß im Zweifel genau was zu tun ist. Das hat er auch grundsätzlich schon mit dem Start des „Projekts Kleinspielfeld“ bewiesen. Es ist nicht nur eine Umgestaltung sondern auch eine Großinvestition in die Zukunft des Vereins mit über 2000 Mitgliedern. Und wenn die Bürger von Germersheim davon mit einem noch breiterem Sportangebot profitieren können, dann ist dies jeden Cent der Investition wert. Sollten sich Firmen und Privatpersonen auch noch als Sponsoren und Spender berufen fühlen ist die TSG auch weiterhin für jede Kontaktaufnahme dankbar.