3 Punkte fürs Punkte- und Nervenkonto
Die Vorzeichen waren nicht gut und trotzdem behielten die Volleyballer der TS Germersheim beim 3:0-Erfolg (25:19, 25:23, 27:25) gegen den TV Bliesen die Nerven. Angesichts 5 fehlender Stammspieler und eingeschränkter Trainingsbeteiligung unter der Woche ist dieser Sieg umso höher zu bewerten. Auch die mitgereisten Jugendspieler Martin Telemisov und Devin Braun überzeugten dabei.
Gegen die zuletzt starken Saarländer, die auch personell besser als im Hinspiel aufgestellt waren, mahnte Coach Betsch sein Team bei der Kabinenansprache dazu an, von Beginn an hellwach zu sein und sich bei größerem Vorsprung nicht nachzulassen. Und seine Spieler setzten dies zu Beginn perfekt um. Gute Aufschläge und solide Blockarbeit sorgten für eine wachsende Führung bis zum 20:11. Danach brachen alte Schwächen auf und brachten Bliesen trotz zwischenzeitlicher Auszeit auf 20:17 heran. Erst dann besannen sich die Gäste wieder auf ihre zuvor gezeigten Stärken und brachten die Führung sicher ins Ziel.
Bliesen aber hatte nun Blut geleckt. Mit einer 7:0-Serie geriet die Defensive der TSG unter Druck. Wenn man den mentalen Fortschritt der Gäste in der Saison noch bezweifelt hat, dann konnte man danach sehen welches Potential im Team steckt. Mit angepasster Strategie kämpfte man sich schnell zurück (8:10, 12:12). Bliesen wollte aber den Satzausgleich unbedingt und setze sich über 17:13 bis zum scheinbar vorentscheidenden 23:19 ab. Danach schlug die Stunde der Mittelblocker. Constantin Garen packte seine krachenden Sprungaufschläge aus und 2,07-Meter-Riese Philipp Geringk war im Block für Bliesen eine unüberwindbare Mauer. „Dass wir in so einer Phase nochmal so eindrucksvoll zurückkommen bin ich gar nicht mehr gewöhnt“ zeigte sich Coach Dominik Betsch positiv überrascht.
Mit der 2:0-Satzführung im Rücken brachte der Trainer dann den 17-jährigen Devin Braun im Außenangriff ins Team. Er fügte sich nahtlos ein. Über 11:6 und 13:9 erspielten sich die Gäste einen relativ sicheren Vorsprung bis zum 20:16. Wie in Satz 1 traten alte Schwächen wieder auf und Bliesen warf alles in die Waagschale. Nach dem Ausgleich zum 22:22 hatten die Gastgeber sogar 2 Satzbälle (24:23, 25:24). Nachdem Dominik Kuhn den letzten Satzball am Aufschlag angewendet hatte, sorgte Zuspieler Yannick Peters für die Entscheidung. Nach seinem Monsterblock schenkte er im letzten Ballwechsel mit einem feinen Pass dem jungen Devin Braun das Vertrauen, der eindrucksvoll den Matchball verwandelte.
Coach Dominik Betsch war nach dem Match doch erleichtert. „Angesichts der Vorzeichen haben wir heute ein sehr gutes Spiel gezeigt auch wenn meine Nerven zwischendurch etwas leiden mussten.“
Schon nächsten Samstag geht es mit dem Heimspiel gegen die SG U.N.S. Rheinhessen weiter. Auch dann wird Nervenstärke wieder von Nöten sein.
