Turnerschaft Germersheim 1863 e.V.
 
Klappe die letzte – Ergebnisse vom 17.12.2016

Klappe die letzte – Ergebnisse vom 17.12.2016

Viel gab es am letzten Samstag leider nicht zu holen. Die Oberliga-Teams müssen sich ebenso wie Damen 2 und Herren 2 geschlagen geben. Die Herren 3 sorgen als „Jungspund-Truppe mit Seniorenanschluss“ für das Highlight des Wochenendes.

Niederlage erhobenen Hauptes

Der Titelanwärter war am Ende doch eine Nummer zu groß. Mit 0:3 (15:25, 23:25, 20:25) mussten sich die Germersheimer Oberliga-Herren dem Favoriten TGM Gonsenheim II geschlagen geben. Aber schämen muss man sich das Team nicht. Ganz im Gegenteil, denn ein Satzgewinn war im Bereich des Möglichen.

Der Respekt vor dem neuen Tabellenführer war zu Beginn des Spiels wohl doch recht groß. Die Bundesligareserve aus der Landeshauptstadt agierten aus einer stabilen Abwehr heraus im Angriffsspiel sehr schnell und variabel. Schnell sah man sich einem 4:13-Rückstand gegenüber. Trainerin Karin Träber reagierte und brachte Kapitän Dominik Betsch im Zuspiel für den jungen Nils Weber. Aber auch Betsch konnte zuerst nicht viel ausrichten, da seine Angreifer mit ihren Möglichkeiten gegen den gut stehenden gegnerischen Block scheiterten. Nach der 2. Auszeit (4:16) nahmen Träbers Männer dann den Kampf an und steigerten sich sukzessive. Für Durchgang 1 reichte es natürlich nicht mehr aber mit deutlich mehr Motivation ging das Team in Satz 2. In diesem Durchgang präsentierten sich die Hausherren spielerisch am stärksten und konnten mit druckvollen Aufschlägen die Gäste immer wieder unter Druck setzen. Auch das Blockspiel konnte das Team deutlich verbessern. Gonsenheim agierte bei weitem nicht mehr so druckvoll wie in Satz 1 und musste schon alle Kräfte aufbieten. Erst nach dem 21:21 wendete sich das Blatt leicht zu Gunsten der Gäste. Träber nahm nochmals eine Auszeit bei 22:23, die auch fruchtete und das 23:23 ermöglichte. Doch nach einem Abwehr- und Angriffsfehler führten die Gäste mit 2:0 nach Sätzen. Mit etwas mehr Glück wäre hier der Satzausgleich möglich gewesen. Danach brauchten die Germersheimer erst mal einige Punkte, um sich wieder zu finden. Gonsenheim fand zu seinem druckvollen Spiel zurück und führte schnell mit 7:2. Träbers anschließende Auszeit wirkte dann aber und plätzlich stand es 10:10. Es ging auch nun wieder viele Punkte hin und her. Germersheim versuchte alles, um den Gästen bestmöglich Paroli zu bieten. Am Ende siegte jedoch das Plus an spielerischer Stärke und an Erfahrung auf Seiten der Gäste. Auch wenn eine 0:3-Niederlage nie schön ist, so war das Team und Trainerin nicht unzufrieden: „Wir haben uns heute erhobenen Hauptes gegen einen bärenstärken Gegner in die Winterpause verabschiedet. Das ist aller Ehren wert. Mein Team hat sich im Laufe der Hinrunde mehr und mehr gefunden und jetzt wollen wir uns im neuen Jahr mehr und mehr Richtung Tabellenmittelfeld orientieren ohne aber dabei den Blick nach hinten zu vergessen“ zeigte sich Träber zufrieden und optimistisch für die Rückrunde.

Es wäre mehr drin gewesen

Schade, schade, schade – so könnte man vielleicht die 1:3-Niederlage (13:25, 25:19, 19:25, 17:25) im Kellerderby gegen den SC Mutterstadt zusammenfassen. Betrachtet man die Leistung in Satz 2 und die insgesamt gute Abwehrleistung, so wäre auch mehr drin gewesen.

Satz 1 startete mit zwei Teams, die hinsichtlich Motivation sich nicht unterschiedlicher hätten präsentieren können. Mutterstadt zeigte schon mit den ersten Ballwechseln enorm druckvolles Spiel und hohen Siegeswillen. Auf Seiten der Gastgeberinnen war der Faktor „Eigenmotivation“ nur dann gegeben wenn ein selbst herausgespielter Punkt gelang. Doch dies war in dieser Phase zu selten der Fall. Die Gäste zogen Germersheim mit sehr starken Aufschlägen den Zahn. Eigentlich ist dieses Spielelement eine Stärke der Heimmannschaft. Massive Annahmeprobleme machten es Zuspielerin Melanie Vake zu oft unmöglich, ein variables Angriffsspiel aufzuziehen. Und wenn mal eine Chance vorhanden war, dann wurden diese desöfteren zu leichtfertig vergeben. Aber dass das Team mental nicht gleich komplett einbricht, sondern in der Lage ist, sich selbst zu befreien, zeigte sich in Satz 2. Germersheims Trainer Hollstein hatte wohl die richtigen Worte in der Satzpause gefunden, denn seine Damen präsentierten sich schlagartig verändert. Wesentlich mehr Laufbereitschaft in der Abwehr, bessere Stimmung, gute Aufschläge und variableres Angriffsspiel machten es den Gästen schwer, den eigenen Druck hochzuhalten. Über 9:6 und 13:8 erarbeitete sich das Team eine 17:12-Führung. Danach geschah dann etwas, was man so vom Team eigentlich in dieser Kombination gar nicht kennt, was sich aber auch im weiteren Verlauf noch desöfteren zeigen sollte. Mutterstadt kam auf 17:16 heran obwohl Germersheim eine sehr gute Defensivleistung zeigte, jedoch im Angriff zu oft zu harmlos agierte und sich zu viele vermeidbare Fehler leistete. In dieser Phase war die mentale Stärke groß genug, dass sich Germersheim selbst nach vorne pushen konnte. Luise Beutel leutete mit einem Block zum 20:17 die Attacke zum Satzgewinn ein und sorgte mit einem gekonnten Lob zum 22:18 für eine relativ beruhigende Führung. Laura Walburg mit Servicewinner und Katrin Naumer mit einem Angriffspunkt machten den Sack dann zu. Nun war das Derby auf Augenhöhe eröffnet. Mutterstadt hatte im anfänglich druckvollen Spiel etwas nachgelassen und Germersheim zog aus dem Satzgewinn einiges an Motivation. Bis zum 14:14 ging es hin und her. Man hätte in dieser Phase nicht vorhersagen können, wer den Satz gewinnen würde. Und dann kam leider der Einbruch auf Germersheimer Seite. Mutterstadt gelang eine 5-Punkte-Serie, die vor allem wegen vieler vermeidbarer Fehler auf Germersheimer Seite zu Stande kam. Danach war die Messe für Satz 3 gelesen und rückblickend auch für das gesamte Spiel. Mutterstadt war nun mental oben auf und machte in Durchgang 4 genau so weiter wie zuvor. Über 6:3, 11:6 und 19:10 erspielten sie sich eine mehr als nur stabile Führung. Germersheim hatte leider nicht mehr viel entgegen zu setzen und fügte sich gezwungenermaßen in die Niederlage.
An diesem Tag war die Annahme- und Abwehrleistung auf Germersheimer Seite so wie man es von einem kämpferischen Oberliga-Team erwarten darf. Leider muss man aber auch das Fazit ziehen, dass das Team heute im Angriff nicht immer den notwendigen Druck aufbauen konnte, um die Gäste am Ende besiegen zu können. Nun heißt es, in der Winterpause den Kopf frei zu bekommen, um in der Rückrunde dann mit voller Kraft den Klassenerhalt angehen zu können.

Ohne 3 und bunt gemischt zu 3 Punkten

Die Herren 3 liefen beim Auswärtsspiel beim ASV Landau III mit einer aus der Not geborenen Aufstellung auf. Trainer Dominik Betsch musste auf 3 Spieler verzichten, die bei den Herren 2 zum Einsatz kamen. Er zauberte aber eine Truppe um Ersatzcoach Alexander Zinser aus dem Hut, die so noch nie zusammen gespielt hatte. Der 3:1-Sieg (22:25, 25:15, 25:19, 25:11) sollte ihm am Ende recht geben.

Wenn ein Team das erste Mal zusammen auf dem Feld steht, dann ist das meist auch mit Nervosität verbunden. Und genau so kam es auch auf Germersheimer Seite. Die jungen Landauer, bei denen der erfahrene „Oldie“ Stefan Fußer als ehemaliger Regionalliga-Zuspieler im Angriff agierte, nutzten ihre Chancen, die sich durch die fehlende Konzentration und Abstimmungsprobleme bei den Gästen aus Germersheim ergaben. Nach engem Satzverlauf gaben am Ende ein paar leichtsinnige Fehler den Ausschlag zu Gunsten der Gastgeber. Mit einer geänderten Aufstellung ging Germersheim dann in Satz 2 und zog den Hausherren von da an den Zahn. Nach und nach sorgte jeder Spieler mit druckvollen Aufschlägen für einige Punkte und eine stabile Führung. Insbesondere die Taktik, die Aufschläge platziert und druckvoll auf die schwächeren Annahmespieler auf Landauer Seite zu servieren, zeigte Wirkung. Mit dem klaren Satzgewinn hatte sich das Team nun merklich gefangen und konnte die Abstimmungsprobleme ablegen. Viel mehr kann man auch zu den Durchgängen 3 und 4 nicht sagen, denn der Spielverlauf war ähnlich. Zu dominant waren die Germersheimer Herren und spielten ihre körperliche und spieltechnische Überlegenheit souverän aus. Mit 3 Punkten im Gepäck war das Team dann auch sichtlich zufrieden.

Weitere Ergebnisse:

Herren 2 – SG Speyer/Haßloch II 0:3
Herren 2 – SG Speyer/Haßloch III 0:3
SG Südpfalz – Damen 2 3:2