Turnerschaft Germersheim 1863 e.V.
 
Klassenerhalt und Aufstieg an einem Wochenende

Klassenerhalt und Aufstieg an einem Wochenende

Es war ein nervenaufreibendes Wochenende für Germersheims Volleyballer. Höhepunkte waren der Klassenerhalt der Oberliga-Herren und der Aufstieg des Mixed-Teams. Aber auch die Jugend war wieder im Einsatz und zeigte sich deutlich verbessert.

Tief durchatmen nach langem Warten

Es war ein nervenaufreibender Samstag Abend für Germersheims Oberliga-Volleyballer. Schier unendlich mussten sie nach dem schwer erkämpften 3:1-Sieg (20:25, 25:12, 25:20, 25:21) gegen die SSG Etzbach auf das erlösende Ergebnis aus Gonsenheim warten, um über den Klassenerhalt jubeln zu können. Schon im Spiel davor hatten sie viel nervenaufreibende Phasen zu überstehen.

Die erste kleinere Aufregung gab es bereits vor dem Spiel, da die 2. Schiedsrichterin nicht erschien und auf telefonische Nachfrage auch nicht mehr in der Lage war, zu kommen. So musste im Publikum ein Ersatz gesucht werden. Glücklicherweise war ein entsprechend lizensierter Schiedsrichter vor Ort.

Germersheims Trainerin Karin Träber konnte in diesem so wichtigen Spiel aus dem Vollen schöpfen und schicke in Satz 1 mit Nils Weber im Zuspiel und Simon Röhrich auf Außen/Annahme zwei Youngster ins Rennen, die ihre Sache gut machten, ihre Nervosität aber doch nicht ganz ablegen konnten. Auch der Rest des Teams zeigte Startschwierigkeiten und machte so die noch sieglosen Gäste stark. Diese spielten einfach nur das was sie können und nutzten die sich bietenden Chancen aus. Germersheim fand in dieser Phase nicht ins Spiel und produzierte in allen Spielelementen unnötig viele Eigenfehler. So ging es mit deutlich hängenden Köpfen zum Seitenwechsel. Und zumindest am Anfang von Satz 2 bot sich das gleiche Bild. Doch dann reichten ein paar wenige Punkte, um die Gegner, die nur mit 7 Mann inklusive Libero angereist waren, ins Wanken zu bringen. Mit Dominik Kuhn am Aufschlag wurde ein 4:5-Rückstand in eine 13:5-Führung umgewandelt. Diese Serie reichte aus, um den Widerstand der Gegner zu brechen. Sichtlich konsterniert und nervös agierte Etzbach im weiteren Verlauf von Satz 2. Hätte Germersheim in der Folge genauso weiter gemacht, wären wohl die Nerven einiger Fans und von Trainerin Träber geschont geblieben. Aber man vermochte es nicht, sein Können abzurufen und präsentierte sich vor allem in der Annahme sehr schwach. Auch eine gelbe Karte für den Gästetrainer bei Germersheims 14:11-Führung half den Gastgebern nicht, Ruhe und Konstanz ins eigene Spiel zu bringen. Etzbach wurde immer wieder zu Punkten eingeladen. Trainerin Träber haderte immer wieder mit leichtfertig vergebenen Chancen ihrer Schützlinge. Am Ende besann sich das Team aber doch noch und machte die 2:1-Satzführung perfekt. Man hätte meinen können, dass angesichts der tabellarischen Situation und des besseren Spielerpotentials nun alles in die korrekte Richtung laufen würde. Doch alle Anwesenden sahen sich darin getäuscht. Die Hausherren vermochten es nicht, ihre spielerische Überlegenheit auszunutzen und sich Vorteile zu erspielen. Vielmehr blieb Etzbach am Drücker und übernahm nach 11:11-Zwischenstand bis zur eigenen 20:13-Führung das Kommando. Auf Germersheimer Seite brach die Annahme völlig ein. Hängende Köpfe und viel Kopfschütteln deuteten schon auf einen Tie-Break hin, den eigentlich keiner wollte und keiner erwartet hatte. Irgendwie hatte es der Volleyballgott mit den Gastgebern an diesem Abend wohl doch gut gemeint. Es reichten 2-3 Punkte und Etzbach präsentierte sich ängstlich und verunsichert wie ein Kaninchen vor der Schlange. Daniel Müller-Kästner servierte Aufschlag um Aufschlag und brachte das Team wieder heran. Als bei 21:21 der Ausgleich hergestellt war, kochte die Halle. Die Fans merkten dass ihr Team nun obenauf war. Am Ende war es bezeichnend, dass Christoph Wanner mit einem Ass den Matchball verwandelte. Damit war die Pflicht erfüllt. Bevor man aber endgültig jubeln konnte, verging noch eine schier nicht enden wollende Stunde. Gespannt starrten Spieler und Fans auf die Handys und warteten auf das Ergebnis des direkten Konkurrenten beim Spiel gegen Tabellenführer Gonsenheim. Dann kam um halb neun endlich die alles erlösende WhatsApp-Nachricht von Gonsenheims Trainer Michael Hefter. Sichtlich erleichtert jubelten danach Spieler und Fans und freuten sich über den Klassenerhalt. Somit kann das Team auch in der Saison 2017/18 wieder in der fünfthöchsten Liga angreifen. Nun gilt es, sich nächste Woche nochmal für das letzte Saisonspiel beim VSC Guldental zu motivieren.

Feiern trotz Niederlage

Die 1:3-Niederlage (22:25, 21:25, 26:24, 23:25) gegen den TV Quierschied war für Germersheims Oberliga-Volleyballerinnen nicht mehr ausschlaggebend, da der Abstieg schon besiegelt war. Trotz der Niederlage verbrachte das Team im Anschluss noch einen geselligen Abend.

Bis zum 0:9-Rückstand lief im 1. Satz sehr wenig zusammen. Erst dann kam das Team von Trainer Andreas Hollstein in Fahrt und kämpfte sich etwas heran. Viele unnötige Fehler im Aufschlag und Angriff machten es den Gästen am Ende leicht, den Satz zu gewinnen. Der 2. Satz gestaltete sich trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten für die Turnerschaft etwas besser. Man konnte sogar in Führung gehen und das Match ausgeglichen gestalten. Kein Team konnte sich bis in die zweite Satzhälfte hinein absetzen. Dann produzierten die Hausherinnen wieder ein paar Eigenfehler und schon hatte Quierschied die 2:0-Satzführung inne. Der 3. Durchgang war dann wohl das Beste, was Hollsteins Damen an diesem Tag zeigen konnten. Von Anfang an präsent und mit Siegeswillen hatte das Team auch im Angriff immer öfter die passende Lösung parat. Nur am Satzende wurde es noch mal zittrig. Nach 23:20-Führung kam Quierschied nochmal ran, aber Germersheim behielt die Nerven und schaffte den Anschluss. Der 4. Satz hätte den Tie-Break bringen sollen und auch bringen können. Germersheim spielte gut und hatte Quierschied über weite Phasen im Griff. Über 10:6 und 20:16 spielte man sich bis zur 22:17-Führung. Dann folgte, was man nicht mehr erwartet hatte. Ein Bruch im Spiel brachte Verunsicherung und Quierschied wieder heran. Die letzten Punkte wollten auf Germersheimer Seite einfach nicht mehr gelingen. Am Ende gewannen die Gäste den Satz und Match knapp, aber nicht unverdient. Trotz der Niederlage waren die Spielerinnen nicht griesgrämig, sondern verabschiedeten sich würdevoll von ihren Fans und verbrachten den Abend in geselliger Runde.

Mit 2 Siegen zu Platz 2 und 1 Liga höher

Am letzten Saisonspieltag haben sich die Mixed-Volleyballer den Vizemeister-Titel gesichert und damit den Aufstieg in die B-Klasse perfekt gemacht. Mit zwei 3:1-Erfolgen konnte das Team um Spielertrainer Marco Klein eine unerwartet gute Saison abschließen.

Gegen die weiter hinten platzierten Teams Labbeduddel Annweiler und VTV Mundenheim III war es zwar nicht die beste Teamleistung, aber dank der spielerischen Vorteile gab es doch noch die erhoffent 4 Punkte. In beiden Matches musste man dafür aber alles geben, denn immer wieder lag man mit einigen Punkten zurück. Da in der nächsten Saison die Ligenstruktur im Mixed-Bereich verändert wird, reicht auch der Vizemeister-Titel zum Aufstieg aus. Für Trainer Klein ist dies die Krönung einer überragenden Saison:“Letztendlich war es trotz vieler Hochs und einiger Tiefs verbunden mit dem ein oder anderen personellen Ausfall eine sehr gute Saison für uns. Da ist der 2. Platz und der Aufstieg ein toller Erfolg für uns.“ zeigte sich Klein hocherfreut nach Spielende.

U14-Jugend sammelt Erfahrungspunkte

Zwar hat es für die U14-Jugendteams nicht ganz nach vorne gereicht, aber die noch jungen Nachwuchstalente zeigten bei der Pfalzmeisterschaft deutliche Leistungssteigerungen.

Am Samstag spielten die U14-Jungs unter Ersatzcoach Dominik Betsch gegen die Teams SG Speyer/Haßloch (1:2), SG Südpfalz (0:2) und TuS Heiligenstein (0:2). Aufgrund von einigen kurzfristigen Ausfällen konnten nur ein dezimiertes Team starten, das sich aber gut präsentierte und die Trainingsinhalte überwiegend gut umsetzen konnte. Wenn man bedenkt, dass 3 von 4 Jungs noch U13 bzw. sogar U12 spielen dürfen, dann darf man auf eine positive Entwicklung der Talente hoffen.

Mit Katrin Naumer und Melanie Vake reisten die U14-Mädchen am Sonntag nach Weilerbach zum letzten Spieltag der U14-Pfalzmeisterschaft. Gegen die Teams SG Südpfalz (0:2) und VBC Haßloch (0:2) gab es zwar Niederlagen, dennoch war Trainerin Naumer zufrieden: „Die Mädels haben sich in beiden Spielen gut verkauft und die Trainingsinhalte gut umgesetzt, vor allem im Zuammenspiel war das deutlich besser als beim letzten Spieltag.“ Mit Zoe Szöke, Erza Dakaj, Amelie Vetter, Jule Gummel und Leonie Zickgraf wird sie nun über die Sommerpause daran arbeiten, die Grundlagen und die Technik zu verbessern, um in der neuen Saison erneut anzugreifen.