Turnerschaft Germersheim 1863 e.V.
 
Das perfekte Landesliga-Wochenende

Das perfekte Landesliga-Wochenende

4 Heimspiele, 4 Siege, 12:0 Sätze, 305:224 Ballpunkte. So klingt die Bilanz eines perfekten Wochenendes der Germersheimer Landesliga-Teams der Damen und Herren. Die Herren 2 hingegen mussten sich auswärts knapp geschlagen geben.

Weibliche Nervenstärke

Den Auftakt machten die Damen mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen den noch sieglosen PSV Wengerohr (25:19, 25:11, 25:20). Die Gäste zeigten bereits im ersten Durchgang, dass sie Probleme mit den druckvollen Germersheimer Aufschlägen haben würden und diesem Druckmittel zu viel Respekt zollen würden. Hinzu kamen immer wieder variable und druckvolle Angriffsaktionen, die den Gästen den Zahn zogen. Besonders im 2. Satz waren 2 Aufschlagserien mitentscheidend für den deutlichen Satzerfolg. Wengerohr war dem Germersheimer Druck überhaupt nicht gewachsen und zeigte sich trotz dem ein oder anderem Wechsel reichlich verunsichert. Lediglich im 3. Satz gönnten sich die Gastgeberinnen im mittleren Satzteil eine schöpferische Pause und brachten Wengerohr zurück ins Spiel und sogar in Führung. Die Gäste konnten in dieser Phase spielerisch gute Ansätze zeigen und nutzen ihre Chancen gut aus. Germersheim legte jedoch noch rechtzeitig den Hebel wieder um und holte sich den ungefährdeten Sieg.
Im 2. Spiel des Tages gegen die Gäste aus Sinzig zeigte sich, dass man die Rheinländerinnen zurecht als das stärkere Team eingeschätzt hatte. Beim 3:0-Sieg (30:28, 25:23, 25:15) zeigte das Team eine kämpferische Leistung. Ein positives Merkmal dieser Saison ist die Nervenstärke der Spielerinnen von Karin Träber, die immer den Anschluss halten konnten und beim 22:24 im 1. Satz sogar zwei Satzbälle abwehren konnten und in der Verlängerung den Satz holten. Nach anfänglichen Startproblemen und einer kleinen Aufholjagd der Gastgeberinnen entwickelte sich im 2. Satz ein Fight auf Augenhöhe zwischen beiden Teams, am Ende wieder mit dem glücklichen Ende für Germersheim. Damit war der Widerstand der Gäste vielleicht vorentscheidend gebrochen. Sinzig hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen während auf Germersheimer Seite der Ehrgeiz vollständig entbrannt war. Mit dem zweiten Tagessieg holte sich das Team den 2. Tabellenplatz, punktgleich mit dem TSV Speyer. Nach der Auftaktniederlage ist das Team nun mit 4 Siegen in Serie endgültig in der Spitzengruppe angekommen.

Viktoria Swierkowski jubelt sinnbildlich für das gesamte Team (Foto: Alexander Zinser)

 

Der Höhenflug geht weiter

Der Leistung der Damen wollten die Herren sonntags in nichts nachstehen. Zwei 3:0 Siege in 60 und 65 Minuten gegen den Tabellenvierten TGM Mainz-Gonsenheim (25:22, 25:13, 25:15) und den Fünften SSG Etzbach [25:20, 25:23, 25:15) sehen nicht nur in der Spielstatistik gut aus, sie sorgen auch für ein angenehmes 4-Punktepolster in der Tabelle, zumal im Verfolgerduell SC Ransbach-Baumbach gegen SG Kaiserslautern/Enkenbach die Entscheidung erst im fünften Satz fiel.

Man muss die deutlichen Ergebnisse aber etwas relativieren. Das Team von Trainer Gerald Kessing musste sich beide Siege und die damit verbundenen 6 Punkte recht hart erarbeiten. Lange sah es im ersten Durchgang gegen Mainz nach einem Misserfolg aus. Das Heimteam kam nur schwer in Fahrt und hatte besonders mit den Aufschlägen des Gegners ihre Mühe. Ein 10:15-Rückstand konnte kurz vor Satzende aufgeholt werden. Mainz versuchte mit einer taktischen Auszeit bei 21:22 noch den Lauf der Germersheimer zu bremsen, jedoch sorgten starke Aufschläge von Yannik Peters und Kapitän David Schmidt für die Entscheidung in Durchgang Nummer 1. Damit war anscheinend der Widerstand gebrochen. Mainz leistete wenig Gegenwehr und ließ zum Beginn der 5. Jahreszeit jegliche Freude am Volleyballspiel vermissen. Zwei schnelle und vielleicht etwas zu deutliche Sätze brachten den Gastgebern die ersten 3 Punkte des Tages ein.

Den zweiten Gegner des Nachmittags, die SSG Etzbach aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz, kannte man schon vom letzten Auswärtsspiel vor drei Wochen. Doch der damals gewonnene Eindruck täuschte ein wenig. Zwar war Germersheim niemals in Gefahr, einen Satz abzugeben, doch die unermüdlich kämpfenden und mit allen Körperteilen abwehrenden Gegner forderten Gastgeber heraus. Irgendwie waren dann da doch noch – manchmal auch völlig unerwartet – zwei, drei oder vier Hände im gegnerischen Block vorhanden, die trotz heftigster Angriffsschläge der Germersheimer dem Druck standhielten. Desöfteren rettete dann auch noch ein Fuß oder eine Schulter den Ball auf der Gegenseite. Ähnlich wie bei den Damen zeigte sich aber auch bei den Herren eine gewisse Nervenstärke und Abgeklärtheit. Mit viel Geduld konnten schließlich die eigenen Angriffe durchgebracht werden und die nächsten drei Punkte aufs Konto gutgeschrieben werden. Gerald Kessing zeigte sich angesichts der weiterhin klaren Tabellenführung zufrieden mit seinem Team und kürte Dominik Kuhn und Yannick Peters zu den MVPs des Tages.

Jubel bei den Herren 1 nach ihren beiden Heimsiegen (Foto: Maike Moors)

Ungewohnte Aufstellung

Mit einer ungewohnten Aufstellung traten die Herren 2 am Sonntag bei der SG Südpfalz II in Herxheim an und mussten sich knapp 2:3 (25:23, 16:25, 17:25, 25:20, 12:15) geschlagen geben. Lediglich Trainer Stanislaw Li und Dominik Betsch standen aus dem regulären Kader zur Verfügung. Die Mannschaft wurde mit Spielern aus der Herren 3 aufgefüllt und spielte in dieser Konstellation zum ersten Mal zusammen. Der erste Satz war direkt hart umkämpft und endete direkt mit der ersten Überraschung, dem Satzgewinn. Die Sätze 2 und 3 wurden durch viele Eigenfehler und Konzentrationsschwächen klar verloren. Im vierten Satz besinnte sich das Team auf das Erlernte der letzten Trainingseinheiten und konnte durch eine stabile Annahme im Angriff wieder punkten. Der Tiebreak war zu Beginn noch ausgeglichen, schnell aber konnte sich die SG Südpfalz mit zwei Punkten absetzen. Auch der letzte Motivationsschub konnte die Niederlage nicht mehr verhindern. Trotz allem konnte man immerhin mit einem Punkt die Heimreise nach Germersheim antreten und darf hierauf auf jeden Fall auch stolz sein.