Die Germersheimer Oberliga-Volleyballerinnen haben kurz vor Weihnachten die LAF Sinzig mit 3:2 (25:23, 27:25, 21:25, 18:25, 15:6) besiegt. So richtig konnte sich das Team über die 2 Punkte unterm Weihnachtsbaum aber nicht freuen. Zu viele Chancen wurden im Spielverlauf leichtfertig vergeben.
Druckvoll und dynamisch startete das Team ins Match und war direkt gut in diesem angekommen. Julia Schneider zeigte gleich mal, dass der eigene Aufschlag das stärkste Element der Germersheimerinnen ist. Diese Stärke wurde aber bereits im 1. Satz von vielen Annahmefehlern überlagert. Beide Teams waren im Angriff ebenbürtig, hatten aber in Annahme und Abwehr ihre Schwächen. Ein Auf und Ab zeigte sich auf beiden Seiten. Am Ende hatten die Germersheimerinnen etwas mehr Power. Ein ähnliches Bild bot sich im 2. Satz. Beide Teams konnten in der ersten Sätzhälfte keine Überlegenheit erzeugen. Erst zur Satzmitte zogen die Gäste über 15:12 bis zum 17:13 davon und waren auf einem guten Weg Richtung Satzausgleich. Doch dann verließ Sinzig die eigene Courage. Germersheim konnte mit gutem Blockspiel schnell zum 17:17 ausgleichen und sogar einen 22:24-Rückstand noch umbiegen. Mit einer glücklichen 2:0-Führung wurden die Seiten gewechselt. Und als ob es die Zuschauer erahnt hätten, nahmen sich die Germersheimerinnen zu Beginn des 3. Durchgangs eine mentale und spielerische Auszeit. Über 1:6, 4:11 und 6:14 geriet man immer mehr in Rückstand. Sinzig war nun deutlich verbessert, holte viele Bälle in der Feldabwehr und nutzte die Chancen im Angriff konsequenter. Bei 20:13-Führung für Sinzig war die Messe so gut wie gelesen. Auch eine kurze Aufholjagd der Gastgeberinnen vor dem Satzende reichte nicht mehr aus. Getreu dem Motto „Mund abwischen und weiter machen“ starteten die Germersheimerinnen in Satz 4. Eine 6:0-Serie sollte den Grundstein für den Satzgewinn legen. Die Motivation war enorm und die Stimmung auf dem Feld hervorragend. Druckvolle Aufschläge von Julia Schneider zum 12:5 sorgten für viele Punkte. Sinzig zeigte große Annahmeschwächen. Auch wenn die Gäste sich stabilisieren konnten, waren die Germersheimerinnen immer auf Augenhöhe und schielten bei 17:13 schon auf den Matcherfolg. Was dann aber passierte, kann man logisch nicht erklären. 6 Punkte in Serie für Sinzig kippten den Satz und fast auch das Spiel. Auf Germersheimer Seite funktionierte urplötzlich nichts mehr. Die Annahme kam nicht mehr ans Netz und einfachste Angriffschancen wurden ohne große Not kläglich vergeben. Die Gastgeberinnen hatten einen nicht erklärbaren Blackout. Sinzig nutzte die Gunst der Stunde und holte den Satzausgleich. Die Mimik von Karin Träber sprach anschließend Bände. Eine deutliche Ansprache vor dem Tie-Break war nötig, um das Team wachzurütteln. Dies zeigte auch Wirkung. Wie verwandelt trat das Team selbstbewusst auf und setzte Sinzig unter Druck. Die Abwehr war gut organisiert und die Angriffschancen wurden konsequent genutzt. Eine 7-Punkte-Serie von 3:2 zum 10:2 ebnete den Weg zum Satz- und Spielgewinn. Sinzig gab sich auf und ließ nun seinerseits die Köpfe hängen. Am Ende gab es dann doch noch den erhofften Sieg für Germersheim. Ein fader Beigeschmack bleibt aber, denn mit einem klaren Sieg wäre man als Tabellenführer in die Winterpause gegangen. Trainerin Karin Träber hatte nach dem Spiel Mühe ihre Enttäuschung zu verbergen. „Wir haben heute ärgerlicherweise einen Punkt leichtfertig hergeschenkt und phasenweise einfach aufgehört Volleyball zu spielen“ musste Träber kopfschüttelnd resümieren.