Wenn zwei noch sieglose Teams am selben Spieltag zu Hause die ersten Punkte holen, dann ist das ein perfektes Wochenende. Nun können beide Teams gestärkt an die nächsten Aufgaben herangehen.
Jubel, Trubel, Heiterkeit – Teil 1 des perfekten Oberliga-Wochenendes
Trainer Andreas Hollstein hatte eine leichte Vorahnung, dass es mit dem ersten Saisonsieg klappen könnte. Am Ende hatte er den richtigen Riecher. Seine Germersheimer Oberliga-Volleyballerinnen holten mit einem 3:0 (25:19, 25:23, 25:16) gegen die VSG Saarlouis die ersten 3 Punkte der Saison.
Die Vorzeichen waren nicht optimal. Evelyn Kuhn hatte ihre Erkältungssymptome zwar rechtzeitig überwunden, aber letztendlich stand mit ihr nur eine gelernte Mittelblockerin auf dem Feld. Doch an diesem Abend war irgendwie vieles anders. Da die Improvisation auf dieser Position schon fast zur Gewohnheit geworden ist, überzeugte Laura Walburg auf dieser Position. Und positiv wirkte sich wohl auch aus, dass Nele Stohner zumindest für einige Kurzeinsätze ihr Comeback nach überstandener Knie-OP feieren konnte. Die Mädels hatten also trotz der letzten Niederlagen genug Selbstbewusstsein, um motiviert ins Spiel zu starten. Der erste Satz war geprägt von einer sehr stabilen Annahme und Feldabwehr. Libera Laura Troubal hatte einen Sahnetag erwischt und ermöglichte den Angriffsreihen immer wieder druckvolles und variables Angriffsspiel. Das I-Tüpfelchen bildeten bereits in dieser Phase die sehr guten Aufschläge, mit dem immer wieder Punkteserien erreicht werden konnten. Dass die Gegner aus Saarlouis aber auch ein erfahrenes Team sind, zeigten sie in Satz 2. Eine deutlich bessere Abwehr bei den Gästen brachte nun ein Spiel auf Augenhöhe hervor. Ein Hin und Her war für die anwesenden Fans sehr nervenaufreibend. Am Ende hatten die Germersheimerinnen verdientermaßen das nötige Quentchen Glück zum knappen Satzerfolg auf Ihrer Seite. Mit der 2:0-Führung im Rücken startete das Team direkt mit einer 5:0-Serie in Durchgang 3 und untermauerte die Siegambitionen. Hervorragende Blockarbeit sorgte immer wieder für Punkte und am Ende für einen ungefährdeten Satz- und Matcherfolg.
Trainer Hollstein war sichtlich erfreut über den Sieg und klatschte seine jungen Damen direkt im Anschluss freudestrahlend ab. Den Erfolg wollte er auch noch einen Tag später nicht nur für sich verbuchen. „Beglückwünscht nicht mich, sondern die Mädels, denn das war deren tolle Leistung gestern.“ zollte er seinem Team Respekt. Nun darf man gespannt sein, wie das Team die Motivationsspritze für die nächsten Spiele nutzen wird.
Von „Men in Black“ zu Siegertypen – Teil 2 des perfekten Oberliga-Wochenendes
Dieser Sonntag hatte für die Germersheimer Oberliga-Herren einen ganz besonderen Flair. Bereits einige Stunden vor Spielbeginn trafen sie sich zu einem besonderen Kabinen-Fotoshooting – allesamt in schwarzen Anzügen. Und dieser besondere Rahmen hatte am Ende viel positive Wirkung. Mit einem klaren 3:1-Erfolg (25:16, 25:21, 18:25, 25:22) gegen den TV Walpershofen wurden die „Men in Black“ dann zu echten Siegertypen.
Nach einer intensiven Aufwärmphase – man nutzte die frühe Anwesenheit in der Halle – zeigte Daniel Müller-Kästner bereits mit dem ersten Angriff, welche Motivation an diesem Tag im Team stecken sollte. Mit einem krachenden Angriff an der Linie entlang warf er den gegnerischen Angriffsspieler fast um. Die Gäste waren mit lediglich 6 Spielern angereist. Hätte Müller-Kästner wenige Zentimeter höher geschlagen, hätte das gegnerische Team unter Umständen schon nach dem ersten Punkt spielunfähig sein können. Doch es ging alles gut für die Gäste bis zum 9:7 für Germersheim. Dann kam die Germersheimer Dampfwalze so richtig ins Rollen. Mit tollen Monsterblocks zog man den Gästen immer wieder den Zahn. Im Angriff lief Dominik Kuhn so richtig heiß und sorgte immer wieder mit krachenden Angriffsschlägen für Punkte. Und da die Chemie im Team an diesem Tag ganz besonders war, ließen sich sowohl seine Mitspieler als auch die Fans von der Leistung mitreißen. Nach der klaren 1:0-Satzführung war das Team motiviert bis in die Haarspitzen und machte weiter Druck im Angriff. Doch die Gäste zeigten, dass sie auch ohen Wechseloptionen viel Potential haben. Ein Hin und Her entwickelte sich bis zum 13:13. Danach zog Germersheim zum 17:14 davon und manch einer hatte den Satzsieg schon vor Augen. Beim 19:19 war dann wieder alles offen. Doch die Germersheimer besannen sich auf ihre Stärken und zogen unaufhaltsam zur 2:0-Führung davon. Wenn ein junges Team gegen erfahrene Gegner spielt, dann kann es dann schon mal vorkommen, dass der 3. Satz mental nicht so läuft wie Satz 1 und 2. Und genauso kam es dann auch. Walpershofen nutzte die Unkonzentriertheiten im Germersheimer Defensivverbund aus und gab die Führung vom Satzbeginn bis zum Satzende nicht aus der Hand. An diesem Tag merkte man dann aber den Fortschritt, den insbesondere die jungen Spieler genommen haben. Aber auch die älteren Spieler übernahmen mehr und mehr Veranwortung. Angetrieben von den Fans steigerte sich das Team stetig und zog über 6:2, 11:5 bis zum 19:15 davon. Auch wenn Walpershofen nochmal stark aufkam, am Ende waren sie gegen den absoluten Siegeswillen auf Germersheimer Seite ohne Chance. Mit dem ersten Sieg der Saison hat die Mannschaft viel Selbstbewusstsein, um auch nächste Woche im Kellerduell gegen die noch sieglose SSG Etzbach zu bestehen.