Mit einem 3:1-Erfolg (25:15, 21:25, 25:17, 25:17) im Relegationsrückspiel gegen den TV Wiesbach haben die Germersheimer Landesliga-Volleyballer Geschichte geschrieben. Nach mehr als 20 Jahren wird in der nächsten Saison erstmals wieder eine Herrenmannschaft in der Oberliga an den Start gehen.
Trotz Muttertag und Sonnenschein fanden viele Fans – ca. 50 kamen vom Gegner – den Weg in die Halle und verfolgten das Spiel vor Ort. Mit ca. 200 Personen in der Halle war die Berufsschulhalle fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Beide Fanlager schenkten sich nichts und trugen so zu einer immensen Stimmung bei.
Von Beginn zeigten beide Teams, dass sie unabhängig vom Ergebnis des Hinspiels heute den Sieg für sich verbuchen wollten. Nach ausgeglichenem ersten Satzdrittel starteten die Germersheimer anschließend so richtig durch. Vor allem die Schnellangriffe über die beiden Mittelblocker Malte Stohner und Christoph Wanner schlugen immer wieder auf des Gegners Seite ein. Nur noch wenige Punkte lies das Team für die Gäste zu. Wiesbach war für den Moment geschockt, raffte sich aber in der Satzpause auf und steigerte sich deutlich. Bis zur Satzmitte war es ein Auf und Ab auf beiden Seiten. Beide Teams mussten immer wieder Defizite in der Annahme verkraften. Aber der Satzmitte minimierte Wiesbach dann die eigene Fehlerquote und zog den Gastgebern so den Zahn. Auch wenn die Germersheimer alles gaben und um jeden Punkt verbissen kämpften, konnten sie sich vor allem im Angriff nun zu selten durchsetzen. Es war nun also wieder alles offen und Wiesbach hätte sicherlich einen 3:1-Erfolg holen können. Aber es war dann wohl nur eine kleine mentale Auszeit der Germersheimer im 2. Satz, denn ab Satz 3 zeigten sie wieder das positive Gesicht, dass sie auch bereits im Hinspiel unter Beweis gestellt hatten. Punkt um Punkt spielten sie ihre Stärken im Aufschlag und im Angriff aus. Libero John Weickert ermöglichte dabei einen tollen Spielaufbau dank hervorragender Organisation von Annahme und Abwehr. Mit dem 25:17 und der 2:1-Satzführung im Rücken war die Messe dann gelesen, denn selbst eine 2:3-Niederlage hätte jetzt dank des 3:1-Erfolgs im Hinspiel gereicht. Mannschaft und Fans feierten also schon lautstark mit Trommeln und Sirenen den Aufstieg. Wer gedacht hätte, dass die Mannschaft nun nachlässt, der sollte sich gewaltig getäuscht haben. Mit einem 7:0-Start stellten sie eindrucksvoll unter Beweis, dass man nicht nur 2 Sätze, sondern auch das gesamte Spiel gewinnen wollte. Wiesbach hatte dem nun immens starken Germersheimer Block nicht mehr viel entgegenzusetzen und ergab sich mehr und mehr in sein Schicksal. Trainer Tobias Hellmann nutzte bereits bei 5:0 die Gelegenheit für den ersten Wechsel und brachte Arthur Eisen für Dominik Betsch im Außenangriff. Er fügte sich nahtlos in ein harmonisch und sensationell gut aufspielendes Team ein. Bei 17:9-Führung schlugen dann die Herzen der anwesenden jungen Damen höher. Der erst 15jährige Kevin Peter durfte bis zum Ende das Zuspiel von Kapitän Florian Meyerer übernehmen. Dem freudigen Juchzen der anwesenden jungen Damen zufolge hat er allein schon durch seine Einwechslung für Jubelstürme gesorgt. Auf dem Feld machte er seine Sache dann sehr gut und zeigte seine gute Perspektive für die Zukunft. Kurz vor Ende des Spiels bis nach dem Matchball kochte die Stimmung in der Halle dann im positiven Sinne über. Die Fans sangen und feierten gemeinsam mit dem Team. So etwas hat der Volleyballsport in Germersheim schon lange nicht mehr gesehen. Das ist aber bei so einem historischen Erfolg auch das Mindeste. Nun gilt es für das Team, nach einer sehr langen Saison erstmal durchzuschnaufen, den Erfolg zu genießen und dann in der nächsten Saison in der Oberliga anzugreifen.