Wenn der Aufsteiger aus der Landesliga zum Saisonstart der Oberliga auswärts beim Regionalliga-Absteiger antreten muss, ist die Favoritenrolle im Vorfeld meistens relativ klar. Dass es aber auch komplett anders laufen kann bewiesen die Germersheimer Herren mit einem völlig überzeugenden 3:0-Erfolg (25:22, 25:20, 25:16) beim VC Lahnstein.
Trainer Gerald Kessing muss in der Vorbereitung und in der Ansprache ans Team wohl die richtigen Knöpfe gedrückt und die richtigen Worte gefunden haben. Was seine Spieler von Beginn an zeigten, entsprach nahezu 100% seiner Vorgaben. Von Beginn an setzten die Gäste Lahnstein unter Druck und hatten den Gegner bis auf einige wenige kritische Situationen unter Kontrolle. Lahnstein trat – wie man es schon seit ein paar Jahren kennt – mit lediglich 6 Spielern an und zeigte angesichts fehlender Wechseloptionen eine gute kämpferische Leistung. So musste Trainer Kessing im 2. Satz bereits beim 10:15-Rückstand die 2. Auszeit nehmen. Und wieder fruchtete seine Ansprache. Die Germersheimer drehten auf und lagen nach einer famosen 15:5-Serie mit 2:0 nach Sätzen in Führung. Der dritte Satz startete im sicheren Gefühl mindestens einen Punkt erreicht zu haben mit einem 0:4-Rückstand. An diesem Samstagabend aber kein Grund zur Panik. Mit Felix Kühner am Aufschlag wurde der Rückstand in eine 6:4-Führung gedreht. Kühner war es dann auch, der in der zweiten Rotation mit seinen Aufschlägen die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Dass man bei 24:12-Führung dann erst den 5. Matchball nutzen konnte, war an diesem Tag dann nur noch eine Randnotiz.
Trainer Kessing lobte sein Team und zollte seinen beiden Aussenangreifern Simon Röhrich und Nicolay Peng Respekt für deren Leistung im Angriff. Felix Kühner bekam ein großes Lob: „Felix hat das heute sehr sehr gut gemacht und sehr variabel zugespielt, so dass wir über alle Angreifer immer wieder punkten konnten.“ Kevin Peter war als Libero wieder der gewohnt gute Stabilisator in der Annahme und Abwehr. Trotz des klaren und auch überraschenden Erfolgs bleiben Trainer und Team auf dem Boden: „Es war heute ein nettes Spielchen und wir freuen uns natürlich. Die ein oder andere Schwäche wollen wir noch ausmerzen und dann am 12. Oktober ein gutes Heimspiel gegen Bad Salzig abliefern zu können.“ gab sich der Coach vorsichtig optimistisch.